Zivilisationsbedingte Stressprüfungen

ZIVILISATIONSBEDINGTER KLIMASTRESS Von den natürlichen Klimaeinflüssen sind in Hinblick auf die Umweltsimulation und die Art der vorzunehmenden Tests die zivilisationsbedingten klimatischen Stressfaktoren zu unterscheiden. Hierbei handelt es sich um industrielle Einflüsse, also künstliche Stressfaktoren die erst durch technische Aktivitäten der Menschen entstanden sind. Die auftretenden Belastungen an Touchscreen sind sehr unterschiedlich und abhängig ob ein Touchsystem • • im geschlossenen Raum oder im Freien eingesetzt wird. Als sogenannte künstliche Stressfaktoren können beispielhaft • • • • • Schadgase Chemikalien elektromagnetische Störstrahlung Salznebelbelastung extreme Temperaturbelastungen benannt werden. 3.4.1 Schadgase Gasförmige Schadstoffe entstehen durch die industrielle Produktion, Stromerzeugung sowie den Verkehr und sind in der Umgebungsluft allgegenwärtig. Die wichtigsten Schadstoffe die auch eine zerstörerische Wirkung auf Touchsysteme haben können sind • • • • • Schwefeldioxid, Schwefelwasserstoff, Chlor, Stickstoff, Ozon. Die jeweiligen Schadstoffe wirken sehr unterschiedlich auf die Oberflächen und die Dichtungen eines Touchscreens sowie auf die gesamte Technik eines Touchssystem. Zur Absicherung gegen Schäden die durch gasförmige Schadstoffe hervorgerufen werden, sind verschiedene Umweltsimulationstest möglich: • • • Einzelgasprüfung Serielle Einzelgasprüfungen Mehrkomponenten-Schadgasrüfung Bei der Einzelgasprüfung wird das Touchsystem einem ausgewählten Schadgas ausgesetzt. Da allerdings in einem späteren Einsatz meist ein Mix aus mehrerenSchadgasen auf ein Touchsystem wirkt, wird für viele Standorte ein serielles Anwenden von Einzelgasprüfungen vorgenommen. Um die realen Gegebenheiten eines Standortes unaufwendig nachbilden zu können, werden Einzelgasprüfungen mit unterschiedlichen Schadgasen hintereinander geschalten. Die Mehrkomponenten-Schadgasrüfung ist der aufwendigste Umweltsimulationstest bei dem mehrere Schadgase gleichzeitig auf das Touchsystem wirken. 3.4.2 Chemikalien Die allgegenwärtige Verwendung von Chemikalien und damit verbunden der Kontakt eines Touchpanels mit einer Vielzahl von unterschiedlichen Chemikalien ist eine Herausforderung in der Konstruktion eines Touchsystems. Um so wichtiger ist eine genau Analyse des Einsatzortes und damit verbunden eine exakte Bestimmung der auftretenden Chemikalien sowie der Anwendungszyklen und Intensität. Die Bestimmung gegen welche Chemikalien ein Touchpanel beständig sein muss erfolgt durch genau Definition im Pflichtenheft. Besonders empfindlich gegen Chemikalien sind Kunststoffe und Elastomere, weshalb Interelectronix als Touchoberfläche bevorzugt sehr dünnes Micro-Glas verwendet. Nahezu jedes Touchsystem ist mindestens einem der folgenden Chemikalien ausgesetzt: • • • • • • • • Benzin Benzol Diesel Reinigungsmittel Starke Säuren Starke Laugen Alkohol Mineralöl Ergänzend sind Touchsysteme auch verschiedenen Schadgasen ausgesetzt die in Verbindung mit den obigen Chemikalien zu ungewollten chemischen Reaktionen führen. Ziel des Testteams von Interelectronix ist es, Eigenschaftsveränderungen der verwendeten Materialien mittels individueller Umweltsimulationstests zu identifizieren. Durch geeignete Methoden wird dabei eine Einwirkung der Chemikalien über den gesamten Lebenszyklus simuliert, die der Belastung in der realen Anwendung entspricht. 3.4.3 EMV-Elektromagnetische Störstrahlung Im Zuge der Umweltsimulation werden auch Test bezüglich elektromagnetischer Störstrahlungen vorgenommen. Dabei geht es im wesentlichen um zwei Sachverhalte: • • Ein Touchscreen muss unter dem Einfluss anderer elektromagnetischer Störquellen fehlerfrei funktionieren. Ein Touchscreen selbst darf durch seinen Betrieb keine elektromagnetischeStörquellen erzeugen, die auf den menschlichen Organismus oder andere Geräte eine störende Wirkung haben. In Deutschland ist die EMV bei elektrischen Geräten umfangreich gesetzlich geregelt. Auf europäischer Ebene muss die Richtlinie 2014/30/ EU befolgt werden, um die entsprechende CE Kennzeichnung zugeteilt zu bekommen. Viele Branchen haben jedoch noch striktere Normen, die branchenspezifische EMV Prüfungen erfordern.

Das Team für Umweltsimulation von Interelectronix ist der geeignete Ansprechpartner für branchenspezifische EMV Prüfungen von Touchscreens die in

  • Fahrzeugen,
  • Haushaltsgeräten,
  • Unterhaltungselektronik,
  • Medizinprodukten,
  • Militär sowie Luft- und Raumfahrt,
  • Telekommunikationsgeräten,
  • Maschinen,
  • Bahnfahrzeugen,
  • verbaut werden.

Neben Normenprüfungen zur Erlangung der CE Konformität nach EMV-Richtlinie bieten wir in Deutschland internationale Zulassungsmöglichkeiten wie FCC (USA) und VCCI (Japan) für unsere Touchscreens an.

Salznebelbelastung

Einer Salznebelbelastung unterliegen zahlreiche Touchsysteme die in der Industrie, in der Schifffahrt, auf Bohrplattformen oder im Straßenverkehr zum Einsatz kommen. Die Salznebelprüfung wird zur verschärften Korrosionsprüfung an Metallen und Legierungen sowie zur Materialprüfung von Dichtungen herangezogen.

Bei der Umweltsimulation wird das Touchpanel während einer festgelegten Prüfdauer in eine spezielle Prüfkammer eingelagert, in der er einer salzhaltigen Nebelatmosphäre ausgesetzt wird. Dies simuliert in geraffter Form die Beanspruchung des Touchpanels durch Salzlösungen während seiner Lebensdauer.

Die Umweltsimulationstest können entsprechend den gängigen Normen für Salznebelprüfung

  • DIN 50021 SS,
  • DIN 53167,
  • DIN EN 60068-2-52 (zyklischer Salznebel),
  • DIN EN ISO 9227,
  • DIN EN 60068-2-11,durchgeführt werden.